Tag 8 – Granada & Alhambra

Heute war also der lang geplante Ausflug nach Granada und zur Alhambra. Morgens um 9 Uhr ging es los – insgesamt 22 Mit-Urlauber hatten sich für den Ausflug eingefunden.

Nach ca. 60 – 75 Minuten waren wir dann auf einem hohen Plateau über der Stadt Granada – weit und breit kaum Häuser und wenig, was mich beeindruckt hätte. Aber unser Führer war optimistisch, dass wir den Besuch nicht vergessen werden – und er sollte recht behalten.

Wenige Schritte von diesem Plateau entfernt ging es in einen kleinen Wald und wir marschierten bergabwärts. Und schon nach wenigen Minuten auf einem kleinen Trampelpfad zeigte uns der Führer die ersten Höhlenwohnungen. Sie sind noch aus der nachmaurischen (also christlichen) Zeit und noch bis heute wohnen dort Menschen – oft Aussteiger und eher jüngere Personen, denn dort gibt es weder Strom noch fließend Wasser. Bilder dazu dann in wenigen Tagen in meiner Galerie.

Diese Aussteiger würden auch nur wenige Wochen oder Monate dort wohnen, denn es ist dort wirklich nicht einfach zu wohnen, dafür sind diese Höhlen aber komplett trocken (was aber eben auch ein Problem ist, wenn man z.B. ein Badezimmer einbauen wollte – denn wo keine Feuchtigkeit reinkommt, kommt auch keine raus).
Nach einem weiteren kurzen Spaziergang sind wir dann sogar an einem Museum für diese Höhlenwohnungen aus dem Mittelalter vorbeigekommen und später sahen wir dann auch die moderne Art dieser Höhlenwohnungen. Weiter unten haben die Anwohner von Granada diese Höhlenwohnungen kurzerhand erweitert und mit Vorbauten versehen, so dass diese heute Strom, Wasser und eben auch Küche und Badezimmer (aber außerhalb der eigentlichen Höhle) haben. Inzwischen sind diese „renovierten“ Höhlenwohnungen sehr begehrt und kosten viel Geld.

Weiter ging es dann – immer bei schönem Wetter mit einer leichten Bewölkung – ins Moriskenviertel. Der „eigentlichen“ Altstadt von Granada. Enge Gassen, sehr unübersichtliche Wegeführungen – der Führer hatte uns vorbereitet, dass die Gruppe eng beisammen bleiben sollte und tatsächlich, wenn man mal nicht aufgepasst hatte, waren die Chance, dass die Anderen unbemerkt zwei Abzweigungen weiter für einen unsichtbar waren, nicht unerheblich.
Uns wurde viel über diese Häuser erzählt, auch über das heutige Leben und es war trotz des „merkwürdigen“ Anfangs eine sehr kurzweilige, sehr spannende Führung. Unser Führer (Detlev) war Deutscher – lebt aber schon seit 19 Jahren in Granada und ist mit einer Spanierin verheiratet.

Nach einem Tapas-Mittagessen ging es dann zur Alhambra. In der Alhambra dürfen nur spezielle Führer die Führung übernehmen – also haben wir dort Miguel (keine Ahnung, ob man das so schreibt) als Führer – ein echter Spanier, der aber in Deutschland die ersten Jahre aufgewachsen ist und ein exzellentes Deutsch sprach. Was mich sofort überrascht hat war die Tatsache, dass ich immer glaubte, die Alhambra sei ein Palast gewesen. Aber das stimmt gar nicht – die Alhambra war früher ein Dorf bzw. eine Stadt – mit allen notwendigen Strukturen einer Stadt. Dort hat also nicht nur der Herrscher gelebt, sondern auch seine Untertanen und der damalige „Adel“ (heißt bei den Mauren sicher nicht Adel – aber ich kenne den Begriff jetzt nicht). Deshalb ist das Gelände auch sehr groß und wir haben nur einen kleinen Bruchteil gesehen. Wir waren im Garten, im „Landhaus“ (Sommerresidenz) und im Palast von 2 Sultanen (die Namen müsste ich jetzt noch mal nachschlagen). Alles durchaus sehr beeindruckend, wenn man sieht, wie viel Aufwand die damals für diese Bauten aufgewendet hatten. Aufgefallen bin ich dann auch noch, als ich eine kleine Stufe übersah und stürzte – muss spektakulärer ausgesehen haben als es war. Bis auf das rechte Knie, dass mir heute etwas weh tut, lief alles glimpflich ab.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

 

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.