London 2015 – Tag 2
Bevor ich zum zweiten Tag hier in London komme, fehlt noch ein wichtiger Teil des ersten Tages. Nachdem ich etwas im Hotel ausgeruht habe (und die Zeit zum Blogeintrag schreiben genutzt hatte), hatte ich Abends noch eine Reservierung in einem indischen Restaurant. Den Regency Club habe ich durch eine Empfehlung im Internet. Auf Twitter folge ich einem ausgewanderten Deutschen, der schon seit Jahren in London lebt und darüber bloggt. Und er geht jeden Donnerstag zu eben diesem Inder bzw. holt sich dort sein Essen – die berühmten „It’s Curry Thursday“’s. Also wollte ich diesen Inder auch mal ausprobieren.
Der Regency Club liegt außerhalb von Central London – im Nordwesten. 2 Stationen hinter „Wimbley Station“ – das wohl einigen ein Begriff ist. Es dauert also ca. 30 Minuten vom Zentrum mit der Tube bis man Queensbury erreicht hat. Und dann stand ich da – der Vorort war deutlich zu spüren, es steigen nicht mehr viele Personen dort aus. Es war zum Glück noch hell und ich hatte im Vorfeld gesehen, dass das Restaurant nicht weit weg von der Haltestelle ist. Trotzdem muss ich erst mal auf mein iPhone schauen, um mich dort zurecht zu finden. Nach wenigen Metern stand ich dann vor dem Restaurant.
Als ich hineingegangen bin hatte ich den ersten Eindruck, in einer Kneipe gelandet zu sein. Oder einer Sportsbar – aber von einem indischen Restaurant, wie ich es kannte, war dieser Meilenweit entfernt. Dafür war es sehr voll, und – was besonders lobenswert war – auch von vielen indisch aussehenden Menschen. Nach kurzer Begrüßung ohne meine Reservierung wirklich zu prüfen (ok, ich war alleine, da findet man wohl immer irgendwo ein Platz), wurde ich zu einem kleinen runden Tisch geführt. Es war wohl der Nottisch, aber das bin ich gewohnt. Ich als Restaurantbesitzer würde auch niemanden, der alleine kommt, an einen 4er Tisch setzen. Verschwendeter Platz. Dafür war das Personal sehr freundlich – und als ich Getränke und Speisen ausgewählt hatte, wurde der Tisch auch noch mal gründlich gewischt 🙂 Ich hatte mir als Empfehlung „Chilli Paneer“ (ein würzig eingelegter Käse) und „Garlic Mogo“ (würzige Knoblauchpommes) bestellt, dazu kam noch „Meat Samosa“ und als Hauptspeise dann „Karahi Kheema“. Natürlich war das alles sehr viel und ich konnte auch nicht alles essen, aber jedes der Gerichte war es wert bestellt zu werden. Es war sehr sehr lecker und auch wenn mir das Restaurant vom Gesamteindruck (zu viel Sportsbar) nicht gefallen hat, für das Essen würde ich jederzeit wieder dahin gehen. Hier ein paar optische Eindrücke.



Eigentlich war ich heute Morgen noch gut gesättigt, aber nachdem ich langsam aus dem Bett gekommen bin und ich das Frühstücksbuffet mir zumindest ansehen wollte, kam der Hunger von ganz alleine. Und es hat sich gelohnt. Das Frühstück hier ist wirklich sehr lecker. Optisch als auch geschmacklich sehr gut gemacht – hätte ich so gar nicht bei einem 3-Sterne Restaurant erwartet. Ich freue mich auf die kommenden Tage. Frisch gestärkt ging es dann los – da ich zur Zeit 2 Bücher von Deborah Crombie lesen, einer Krimiautorin die Ihre Fälle immer in London spielen lässt, wollte ich nach Notting Hill. Vor allem die Portobello Road spielt in einem der Krimis eine zentrale Rolle, und so bin ich also diese Straße ein Stück abgelaufen. Tatsächlich gibt es hier viele Antiquitätenhändler, wie auch in dem Krimi beschrieben.

Nachdem ich genügend zu Fuß gegangen bin, habe ich spontan einen Bus (Nummer 23) genommen und bin ins Zentrum gefahren. Ich wollte den ersten (und zur Zeit noch einzigen) google Store der Welt mir ansehen. Er ist im Currys PC World als Shop-in-Shop System angelegt – hier ein paar Eindrücke. Es ist nicht so riesig groß, aber sehr schön gestaltet.



Und was ist ein London Besuch ohne Mamma Mia – nicht vollständig. Deshalb hatte ich mir auch für heute Abend eine Karte besorgt und saß (wie die letzten Male) in der ersten Reihe. Das hat zwar meinem Teint nicht so gut getan, aber dafür meinem Genuss.


Zu Beginn war ich irgendwie überhaupt nicht in der Stimmung für Mamma Mia. War kurz davor, gar nicht hinzugehen. Und dann saß ich auch noch auf der Tribüne, obwohl ich dachte, den Platz in der ersten Reihe reserviert zu haben. Das Theater ist aber so blöd gemacht, dass ich tatsächlich den Balkon für den „Stall“ gehalten hatte, und das Schild, dass es ins Parkett nach unten geht, übersehen hatte. Und oben wie unten gab es einen Platz C13. Da ich aber recht früh dran war, und ich es nicht glauben konnte, dass ich mich bei der Bestellung so vertan haben konnte, habe ich mich noch mal auf die Suche gemacht und schließlich den richtigen Platz direkt hinter dem Dirigenten gefunden – puh …
Die Schauspieler haben sagenhaft gespielt und gesungen. Es war eine wirklich tolle Aufführung. Aber nach dem x-ten Mal findet ich natürlich auch immer wieder Dinge, die ich nicht so gut finde. Und heute Abend war es der Tontechniker, der vor allem Donna und Sophia manchmal etwas zu leise gestellt hatte. Und Donna war – in meinen Augen – zu Jung für eine Mutter einer 20jährigen. Aber wie gesagt, Jammern auf hohem Niveau. Ich hatte schon viel schlechtere Aufführungen gesehen – insgesamt hat es sich total gelohnt wieder mal reinzugehen – und es war (hoffentlich) nicht das letzte Mal.