Tag 6 – Jaipor nach Pushkar
Heute konnten wir tatsächlich mal ausschlafen – hat bei mir zwar nicht wirklich geklappt, ich war wie die letzten Tage auch mal zwischen 2 und 3 Uhr wach und dann wieder zwischen 6 und 7. Aber es war natürlich schön, dann nicht gleich aufstehen zu müssen. Ich habe also gegen 8:45 gefrühstückt und konnte danach meinen Koffer noch mal neu sortieren. Inzwischen waren die Dinge doch eher reingeworfen worden als sinnvoll geordnet.
Um 10 Uhr ging es dann los, eine „kurze“ Fahrt von ca. 3 Stunden nach Pushkar. Bis wir aus Jaipor raus sind, dauerte es zweimal verfahren und ca. 45 Minuten. Danach in Richtung Westen für ca. 120 km und dann noch mal 35 km über eine Landstraße (eher Buckelpiste) bis nach Pushkar. Pushkar ist eine kleine Stadt die vor allem für den Brahma Tempel bekannt ist – den einzigen Tempel für die Gottheit Brahma weltweit. Die Legende davon haben wir von unserem Guide während der Fahrt erzählt bekommen – ebenso wie eine interessante Einführung in das Kastensystem Indiens (deren Vor- und Nachteile). Es gibt da die Brahmanen (Priester), die Krieger, die Kaufleute und die Unberührten. Laut Wikipedia gibt es noch eine Klasse zwischen den Kaufleuten und den Unberührten, aber so hat er es nicht erzählt 🙂
In Pushkar gibt es einmal im Jahr den größten Kamelmarkt in Indien und wahrscheinlich auch weltweit. Pushkar ist ein Wüstenort (am Rand der Wüste Thar), der so richtig an die früheren Reitervölker erinnert. Und so sind wir auch untergebracht – in einem wunderschönen Zelt, das an diese alte Zeiten erinnert. Als wir durch den Ort gefahren sind und etwas außerhalb in immer kleinere Straßen, haben wir uns schon auf eine „furchtbare“ Übernachtung eingestellt. Auch als wir an einem großen Parkplatz aus dem Bus gestiegen sind, war uns noch nicht klar, was uns erwartet. Aber nach wenigen Metern durch einen schön angelegten Garten kamen wir zu unseren (großen) Zelten und es war wirklich wie im Morgenland – Bilder folgen.
Nach einer 1,5 – 2 stündigen Pause sind wir dann gemeinsam nach Pushkar reingefahren. Zunächst haben wir den Brahmanen Tempel uns angesehen – einem Tempel, in dem man nur strümpfig oder barfuss (aber nicht mit Schuhen – auch nicht mit Schuhen & Tempelsocken) betreten darf. Es ist der weltweit einzige Tempel für Brahma, da alle weiteren Versuche, einen zweiten Tempel zu bauen, immer gescheitert ist. Der Legenda nach, haben alle Versuche weitere Tempel zu bauen am Tage funktioniert, aber nachts sind die Bauten wieder eingefallen. So blieb es bei diesem einen Tempel. Brahma ist einer der drei Hauptgötter im Hinduismus – er ist der Schöpfer. Daneben gibt es Vishnu (der Bewahrer) und Shiva (der Zerstörer und Erneuerer).
Danach sind wir zum heiligen See gegangen, an dem die Hindus eine Zeremonie mit einem Priester machen können. Auch bei uns in der Gruppe war das Interesse groß und so hat der Priester eine Zeremonie für uns gemacht. Es dauert ca. 5 Minuten und man erhält dadurch alles was man sich positiv wünscht (soweit ich das verstanden habe – ich selbst habe mich nicht beteiligt). Anschließend sind wir durch die Altstadt von Pushkar mit den vielen kleinen Geschäften und Hinterhöfen gegangen. Plötzlich kam uns ein Umzug entgegen – es war wohl ein Frühlingsumzug mit viel Krach, bunten Gewändern, einem rituellen Tanz und toller Stimmung.
Am Abend waren wir dann in dem Ressort gemeinsam Essen – hier in Pushkar gibt es ausschließlich vegetarisches und nicht-alkoholisches. Aber es war sehr lecker – und einen Salted Lassie gibt es auch hier.