MSC Opera – Tag 7
Oh je, es sind schon 2 Wochen seit meinem Urlaub vergangen. Und ich habe ihn noch gar nicht ganz erzählt. Das hat mehrere Gründe, zunächst hatte ich tatsächlich in den letzten Tagen nicht so viel Lust, mich an den PC zu setzen. Und natürlich sind die Arbeitstage nach dem Unfall meines Chefs nicht weniger stressig und wenn ich Abends nach Hause komme, ist eher Entspannung als weiteres „arbeiten“ angesagt.
Aber der Urlaub ist natürlich trotzdem noch in meinem Hirn vorhanden – und vor allem die letzten „beiden“ Tage waren ein Erlebnis, dass ich hier gerne noch schildern möchte.
An Tag 7 – dem Freitag – sind wir ziemlich früh in Neapel eingelaufen. Die Reise von Messina nach Neapel war jetzt auch nicht gerade die längste Strecke (eher die Kürzeste – wobei ich es nicht nachgemassen habe) und der letzte Tag war noch mal eine lange Wegstrecke, so dass wir gegen 14 Uhr auch schon wieder zurück auf dem Schiff sein mussten.
Also ging es gegen 8 Uhr (glaube ich – legt mich darauf nicht mehr fest) von Bord und leider war das der wettertechnisch schlimmste Tag auf der Reise. Valletta auf Malta war ja schon verregnet, aber Neapel bzw. Pompeji sollte der heftigste Regen werden.
Wir hatten den Ausflug nach Pompeji gebucht, Neapel an sich mag auch schön sein, aber wenn ich schon mal in der Ecke bin, mussten wir uns natürlich Pompeji anschauen. Eine Stadt, die vor ca. 2000 Jahren innerhalb weniger Stunden komplett mit Asche und leichtem Bimsstein(staub) bedeckt wurde (als der Vesuv ausgebrochen war) und dann fast 1800 Jahre komplett vergessen wurde. Erst im 18ten Jahrhundert wurde die Stadt wiederentdeckt und dann leider von den damaligen Fürsten und Königen auch mehr oder weniger gründlich ausgeraubt. Erst viel später kam man auf die Idee, das Gelände zu konservieren und archeologisch aufzuarbeiten. Immerhin sind heute noch ca. 1/3 der Stadt nicht freigelegt und schlummern immer noch unter Asche und Stein – es gibt also noch viel zu entdecken.
Wie geschrieben, das Wetter war schlecht, was man daran sofort gemerkt hat, dass der Bus, der uns am Schiff abgeholt hat und uns zur antiken Ausgrabungsstätte bringen sollte, neben meinem Sitz ziemlich stark getropft hat. Aus der Deckenverkleidung tropfte der Regen auf den (leeren) Sitz. Auf der Rückfahrt hatte der Busfahrer dann diesen Sitz auch mit einer Plastikplane abgedeckt und unbrauchbar gemacht. Aber das hatte ich tatsächlich noch nicht erlebt, dass es IN einem Bus tropfte.
Die Fahrt dauerte ca. 30 – 45 Minuten und wir hatten irgendwie die Hoffnung, dass es doch irgendwann aufhören musste, zu regnen. Und tatsächlich, während unserer Führung hat es mal 10 Minuten nicht geregnet – aber das waren auch die einzigen 10 Minuten – sonst hat es wirklich durchgehend und sehr intensiv geregnet.
Gestartet sind wir bei einer „Verkaufsveranstaltung“, bei der gezeigt worden ist, wie Muscheln aus dem nahen Meer bearbeitet und zu Kunstwerken geschnitzt werden. Im Prinzip vergleichbar mit Indien, wo man halt Teppiche und sonstiges „Zeugs“ gezeigt bekommt. Allerdings war diese Verkaufsveranstaltung sehr beliebt, denn es fand in einem Haus statt und dort hat es nicht geregnet!!
Nach einer halben Stunden aufenthalt sind wir dann mit der Führerin in das eigentlich Gelände gegangen – und hatte ich schon gesagt, dass es geregnet hatte?
Es war heftig, und es wurde auch immer mal wieder noch schlimmer. Am Ende waren unsere Schuhe total durchgenässt, die Socken bereits nass. Sollte ich noch mal nach Pompeji kommen (was sich sicher lohnt), achte ich auf die Wettervorhersage und schaue mir das noch mal bei Trockenheit an.
Das eigentliche Gelände und die Führung waren durchaus kurzweilig und interessant. Wenn man sich vorstellt, dass hier die Häuser, Straßen und alles was man sieht, noch genauso aussicht wie vor 2000 Jahren. Es gibt wohl keinen Ort auf der Welt, in dem Geschichte und Vergangenheit so erhalten sind. Wir konnten in Wohnhäuser gehen, wir haben die „Kantinen“ und „Therme“ gesehen – fast so wie vor 2000 Jahren. Sehr beeindruckend. Aber es hat halt geregnet – nein, es hat geschüttet. Und entsprechend haben weder Regencap noch ein Schirm geholfen.
Die Führung dauerte ca. 3 Stunden – und wir haben nur einen wirklich kleinen Teil dieses Geländes gesehen. Sehr beeindruckend – aber ich glaube, wir waren alle sehr froh, als wir wieder im Bus (ich erinnere an die tropfende Decke) und schließlich wieder an Bord waren – was eine Erholung. Dort musst ich dann erstmal heiß duschen und alle Kleidung und Schuhe wechseln. Denn die, die ich an hatte, waren naß …
Abends war dann noch einmal ein gemeinsames Abendessen angesagt und ein letzter Cocktail nach dem Essen an der Bar. Bevor es dann zum letzten Mal ins schwankende Bett ging.