Urlaub 2021 – Tag 4

Ich habe mich, was den Schlafrhythmus angeht, noch nicht an Urlaub gewöhnt. Noch werde ich zum ersten Mal gegen 7 Uhr wach, dann noch einmal gegen 8 Uhr und dann kann ich auch nicht mehr richtig einschlafen. Das liegt zum Einen daran, dass ich eben sonst auch jeden Morgen um die Zeit wach bin, und zum anderen, dass das Bett hier sehr, sehr hart ist (im Vergleich zu meinem eigenen Bett) und ich dadurch entweder einen eingeschlafenen Arm, Hand, Finger oder gleich leichte Schmerzen vom Rücken her habe. Das ist halt der Nachteil, wenn man in Urlaub fährt 😉

Gegen 9:30 Uhr bin ich wie die Tage zuvor zum Frühstück gegangen, heute wieder das gleich wie gestern gegessen, dafür hat mich heute die immer sehr freundliche Servicekraft gesehen und mir frischen, heißen Kaffee gebracht. Also kein Americano, sondern wirklich guten (Filter-)Kaffee aus der Kanne.

Da ich heute sonst keine Termine hatte, bin ich zunächst an den Pool, zuerst im Schatten mit meinem Buch verbracht, bevor ich dann irgendwann kurz vor Mittag für 30 Minuten in die Sonne bin. Ein wenig braun werden möchte ich ja schon, wenn hier schon so super tolles warmes Wetter ist. Dann zurück ins Zimmer, kurz frischgemacht, und gegen 13 Uhr zum Mittagessen. Es war dann 13:30, bis ich wirklich dort war, und das war wohl eine eher ungünstige Zeit. Trotz 2 oder 3x rumlaufen war kein freier Tisch zu finden. Den Tisch, den ich gefragt hatte, war zwar nur mit einer Person belegt, aber die hatte für andere reserviert, so dass ich weiter gesucht habe (und das Essen auf dem Teller nicht wärmer wurde 😀 ). Irgendwann hatte ich einen 4er Tisch gesehen, der gerade leer geworden ist, und habe mich gesetzt. Aber nach 2 Minuten kam die Physiotherapeutin an meinen Tisch und meinte, dass ich mich gerne zu Ihnen setzen könnte. Sie saß mit noch einer anderen Kollegin 2 Tische weiter, ich hatte sie gar nicht gesehen. Das ist (soweit ich das beurteilen kann) „Politik“ in diesen Anlagen, dass Gäste möglichst nicht alleine sitzen sollten. Ist mir auch gestern und vorgestern Abend aufgefallen, dass die Angestellten sich nie alleine an einen Tisch setzen, sondern immer an einen Tisch mit Gästen. Finde ich eigentlich ganz gut.

Die Kollegin war sehr ruhig und musste nach 15 Minuten auch irgendwo einspringen, also saß und aß ich alleine am Tisch mit „Anna“ (so ist Ihr Name). Ich hatte Sie ja am Montag im Welldiana erlebt, und habe mich da wahrscheinlich ziemlich blöd ausgedrückt, als ich gefragt hatte, was Sie als Physiotherapeutin mache. Meine intension war zur fragen, dass ich keine Kräftigungsübungen benötige, sondern eine Massage bzw. eine manuelle Therapie, aber ich glaube, sie hatte gemeint, ich wollte ihre Qualifikation wissen. Sie machte mir einen sehr sehr ruhigen Eindruck, so ein bisschen entrückt, als wir die Termine ausgemacht haben, und an dem gleichen Abend saß Sie mit einer Masseurin an dem Tisch, an dem ich auch saß. Aber da habe ich mich nicht viel mit Ihr unterhalten – aber auch da war sie sehr still und irgendwie „abwartend“. Heute beim Mittagessen konnten wir nun nicht anders, und „mussten“ uns unterhalten, und ich war mehr als baff, was ich da gehört habe. Ich hatte Sie irgendwo zwischen 20 und 25 Jahren geschätzt, war also sehr erstaunt, als Sie mir erzählte, dass „Ihr Mann“ jetzt in Barcelona lebt und arbeitet. Sie hatte mir am Montag schon erzählt, dass Sie lange in Frankfurt gelebt hat (aus Hessen, aber nicht aus Frankfurt kommt), und Frankfurt sehr liebt. Da ich auch 14 Jahre in Frankfurt gelebt habe, hat sich daraus ein erstes Gespräch über Frankfurt ergeben. Und sie erzählte, dass Sie nur noch 2 Wochen hier bei Aldiana arbeiten wird. Heute fragt ich sie, was sie dann machen will, und sie erzählte eben von Ihrem Mann, der hier auch bis vor kurzem gearbeitet hatte, und jetzt aber in Barcelona sei. Da will sie jetzt natürlich auch erstmal hin, aber eigentlich will sie auf die Insel (Mallorca) oder ggf. nach Italien. Sie war sehr lange Intensivpflegerin, und kann sich auch vorstellen, dass sie in den Beruf wieder zurückgeht. Physiotherapie ist ihre zweite Ausbildung und Standbein. Sehr bewundernswert, und wie sie dann von ihren Erfahrungen in der Kinderintensivpflege erzählt hat, ist es selbst mir (ohne Kinder) anders geworden. Wirklich toll, was sie alles gemacht hat und auch wie sie heute ihr Leben plant und gestaltet. Völlig spannend, wie ich mich beim ersten Eindruck doch eher getäuscht habe.

Am Nachmittag bin ich dann erstmal wieder auf die Terrasse, das Buch von Kahneman werde ich im Urlaub fertig schaffen. Viele tolle Anregungen und Ideen für zukünftige Dinge im beruflichen Umfeld, ist schon toll, wenn man die Zeit und die Muse hat, mal etwas wirklich eher am Stück zu lesen. Irgendwann hatte ich aber auch keine Lust mehr auf Lesen und habe am Handy gedattelt – Twitter, TikTok und ähnliches vertreiben einem auch die Zeit. Außerdem war es heute Mittag eher bewölkt, von daher bin ich auch zeitweise einfach nur aufs Zimmer gegangen.

Um 19:30 Uhr war dann wieder Abendessenszeit, und da ich – im Gegensatz zum letzten Mal – die Tagesjournalie/Aldiana Zeitung nicht mehr lese, weil sie aus Nachhaltigkeits (und Corona?) Gründen nicht mehr ausliegt sondern nur noch aushängt, hatte ich übersehen, dass heute „Weiße-Nacht“ ist und man eigentlich in weißen bzw. schwarzen Klamotten kommen sollte. Nun, ich hatte Jeans und ein hellblaues Poloshirt an – aber ich hatte auch keine Lust mich dann noch mal umzuziehen, muss auch gehen. Es gab auch andere, die farbig da waren, aber die meisten haben es wohl gelesen (oder irgendwann gehört, ich war heute auch nicht wirklich lange am Pool, um Durchsagen mitzubekommen).

Nach dem Abendessen habe ich den (obligatorischen) Mojito an der Bar getrunken und heute auch noch einen (frischen) Orangensaft. Danach bin ich zurück aufs Zimmer und mich auf die Terrasse gelegt. Von dort habe ich mal meine Eltern angerufen, und kaum hatte ich da aufgelegt, erschien plötzlich ein kleiner Junge an meinem Balkon. Keine Ahnung, ob er mich sprechen hat hören, oder ob es Zufall war, dass er mich gesehen hat, aber er suchte seine Eltern. Ich tippe, er war so 6 – 7 Jahre alt, kannte aber die Zimmernummer nicht (wobei ich auch nicht annahm, dass die Eltern im Zimmer auf ihn warten). Also habe ich ihn geschnappt, und wollte zur Rezeption bzw. zur „Sprecherkabine“, um die Eltern auszurufen. Immerhin konnte er mir seinen Vor- und Nachnamen sagen, das war schon mal gut. Aber auf dem Weg zum Pool und zur Sprecherkabine, kam mir bereits ein älterer Herr (vielleicht sein Opa?) und ein 16-17 jähriger entgegen (sein Bruder) die ihn auch schon gesucht hatten. Somit war meine Mission glücklich zu Ende gegangen und die 3 sind abgezogen und ich zurück ins Zimmer.

Morgen ist schon Bergfest, dann habe ich schon 5 von den 10 Tagen hinter mir (inkl. An- und Abreise).

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