Tag 2 – 23. Oktober 2013
Es war keine besonders ruhige Nacht, aber ich habe trotzdem gut geschlafen und der Sturm war wohl nur ein starkes Lüftchen. Natürlich hat das Schiff geschaukelt, aber das ist normal und der Golf von Lyon ist für seine schwere See offenbar bekannt und berüchtigt. Ich habe also keine Spucktüte oder ähnliches benötigt und hatte meinen Wecker auf 8 Uhr gestellt.
Es sollte heute nach Barcelona gehen – einer wirklich tollen Stadt in meinen Augen – und wir wollten gegen 10 Uhr ankommen. Wegen des Sturm wurde die Ankunftszeit aber auf 11 Uhr verlegt, so dass wir etwas mehr Zeit in Vorfreude verbringen konnten.
Das Frühstück – ebenfalls in Buffetform – bot sehr viel und für jeden Geschmack. Nach dem Frühstück habe ich mich dann auf die Hafeneinfahrt vorbereitet und mit Kamera bewaffnet. Tatsächlich ist die FTI Berlin ein so kleines Schiff, dass wir nicht in den etwas außerhalb liegenden Großschiffshafen anlegen mussten, sondern direkt an der Rampla einen Anlegeplatz bekommen haben. Nachdem die offiziellen (Zoll und Einwanderungsbehörde) an Bord waren, dauerte es noch 10 – 15 Minuten, bis das Schiff offiziell freigegeben wurde und wir von Bord gehen konnten.
Wir hatten und nicht für eine geführte Tour entschieden, sondern wollten Barcelona auf eigene Faust erkunden. Ich war ja mit meinen Eltern 2011 für 4 Tage hier und Romedia war vor einigen Jahren mit einem Schiff im Trockendock auch für mehrere Wochen in Barcelona und so waren wir bestens vorbereitet.
Wir sind zunächst die Rampla entlang gegangen, mal einen kurzen Schlenker in die angrenzende Altstadt gemacht und dann über den sagenhaften Markt mit all den frischen Sachen und den leckeren Dingen gegangen. Weiter hat uns dann der Fußweg bis zu den Gaudi-Häuser geführt, danach haben wir habe die U-Bahn genommen. Da das Wetter noch sommerlich warm war, war der Fußweg vom Hafen zu den Gaudi-Häusern auch erschöpfend genug, so dass wir nach ca. 2 Stunden und einigen Erinnerungsfotos die U-Bahn zur Sagria Familla genommen haben.
Dort ausgestiegen haben wir uns das monumentale Gebäude von außen angesehen und wären auch gerne reingegangen, aber die Schlangen waren zwar deutlich kürzer als bei meinem ersten Besuch mit meinen Eltern, aber wir hatten auch keine 4 Tage Barcelona sondern nur 8 Stunden. Also haben wir uns entschlossen nicht reinzugehen sondern nur von außen uns die ewige Baustelle anzusehen.
Danach haben wir wieder die U-Bahn genommen und sind zum Park Güell gefahren. Dank meiner Ortskenntnisse von vor 2 Jahren haben wir die Rolltreppen zum Park gefunden und haben uns einiges an Schweiß (und möglichem Muskelkater) erspart. Als wir im Park angekommen sind war es schon kurz nach 16 Uhr. Um 19 Uhr spätestens mussten wir wieder auf dem Schiff sein. Deshalb haben wir uns nur für einen kurzen und schnelleren Durchlauf entschieden – aber natürlich den atemberaubenden Blick auf Barcelona sehr genossen.
Danach sind wir dann wieder mit der U-Bahn bis zum Hafen gefahren um noch rechtzeitig wieder einzuschiffen. Nach einem leckeren Abendessen konnten wir noch das Auslaufen aus dem Hafen inkl. wunderschönem Ausblick auf das beleuchtete Barcelona genießen – was für eine tolle Stadt.
Den „perfekten“ Abend habe ich dann noch mal an der Bar des Yacht-Clubs beendet – Jack Daniels, Johnnie Walker Black, einen Grappa und noch mal einen Jacky später bin ich glücklich und leicht betrunken in die Federn gefallen – nicht ohne vorher auch noch mal am Mitternachtsbuffet vorbeizugehen und mit einem leckeren kleinen Sandwichhappen den Alkoholpegel zu begrenzen.
Die größte Überraschung habe ich dann vorgefunden, als ich zurück in die Kabine gekommen bin. Dort hing ein Umschlag an der Außentür, und der Inhalt war der Hauptpreis. Ich war eingeladen an den Kapitänstisch beim Kapitänsabend morgen Abend – BINGO!!!